Samstag, 7. April 2018

[Rezension] Maxim - Gabriel P. Henry

Vor einer Woche hat Maxim sich umgebracht. Seitdem ist er irgendwo zwischen leben und nicht leben, er sieht jeden Tag was er hinterlassen hat.
Trauer, Wut, Unverständnis.
Eine Familie, die mit ihren Kräften am Ende ist, weil sie ein Kind verloren haben.
Freunde, die nach einem ''Warum?'' suchen und keine Erklärung finden.
Was hat einen so jungen Menschen zu so etwas gebracht, was ist nicht richtig verlaufen, dass man so weit geht?






Als ich anfing dieses Buch zu lesen wusste ich absolut nicht, was da auf mich zu kommt. Und ehrlich gesagt habe ich auch gar nicht damit gerechnet, dass es so werden würde wie es letztlich war.
Der Klappentext verrät schon einiges und ich dachte, dass damit eigentlich sehr viel vorweg genommen wäre: falsch gedacht.
Das was von der Story wirklich wichtig ist findet ihr nicht im Klappentext. Natürlich ist maßgebend, zu wissen, das Maxim sich das Leben genommen hat aber da stecken Dinge dahinter, die euch die Rückseite dieses Büchleins nicht verrät.

Warum Büchlein?
Es ist nicht sehr dick und normalerweise habe ich es eher selten, dass ich ein so dünnes Buch lese, vor allem selten ist aber das es mich so abholen kann wie ''Maxim'' es konnte. 
Auf tatsächlichen 144 Seiten habe ich alles durchgemacht, was man durchmachen kann. Ich habe wirklich gelitten, mit Maxim und auch mit seinem Umfeld. Diese schwere, die über all dem hing war für mich kaum zu ertragen.
Und ich habe geweint. Es ging mir sehr nah.

Die Thematik ist ohnehin keine leichte und es ist finde ich ein großes Risiko über ein solches Thema zu schreiben. Denn dabei kann alles passieren. Man kann es gut verpacken. Man kann es schlecht verpacken. Und alles dazwischen. Und hier wurde es echt verpackt, mit einer Authentizität, die gewaltig ist. Es war so voller Gefühle, dass ich nicht wusste, was ich empfinden soll.
Ich war zwischen all dem. Trauer und Wut und dem Wunsch irgendetwas kaputt machen zu wollen und dann: Verständnis. 
Denn auch darum dreht sich diese Geschichte. Verstehen. Die Welt, die Menschen die auf ihr leben. Aber auch sich selbst. Und den Fakt, das man nicht alle retten kann, das es manchmal reicht sich selbst zu verstehen, zu retten, zu erkennen, was das eigene Leben lebenswert macht oder was man tun kann um es dazu zu machen.

Ich stand ständig am Abgrund, wusste nicht wohin mich der Weg letztlich führt, was mit mir passieren würde. Es ist viel geschehen auf dieser Reise. Und ich finde jetzt, dass dieses Buch die Welt ein Stückchen besser macht, wenn man es versteht.

Auch finde ich, dass dieser junge Mensch, der solch einen großen Mut bewiesen hat über ein so großes Thema zu schreiben, Anerkennung dafür verdient. Nicht jeder kann das. Nicht jeder kann das vor allem auch vermitteln. Und das auf wenigen Seiten. Diese Geschichte ist wirklich intensiv.




Gabriel haucht seinen Worten Intensität ein, erzählt wichtiges nicht überflüssiges, verpackt in intensive, nahe gehende Worte. Talent.



Es zeigt Maxims Abschiedsbrief, man hätte nichts passenderes wählen können. Und die Farben sind eher gedeckt, was ich sehr mag.


Buch beim Verlag > Klick

[Vielen Dank an den Masou-Verlag für die Zusammenarbeit und das Buch.]


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